Goya, unsere Bittermelone aus OKINAWA, dem Süden Japans
Wie grotesk! … war mein erster Eindruck der Goya Pflanze. Sie war zu “eindrucksvoll”, daß sie einige Tage meine Kommode im Eingang schmückte, bevor ich mit dem Messer an sie gehen konnte. Die Goya kommt aus Okinawa, einer der südlichen Insel Japans, was bis zum 17. Jahrhundert als ein eigenes Königsreich nahmens “Ryukyu” existierte. Die Ältern Einwohner sprechen noch die alte Sprache, was linguistisch ähnlich, aber nahezu unverständlich für einen Japaner der nördlichen Region ist.
Seit 1872 integriert, ist Okinawa eines der 47 Präfekturen Japans, doch war es vom Ende des 2. Weltkriegs von den vereinigten Staaten besetzt, bis zur Rückgabe in Jahr 1972. Die Insel hat ein ganz besonderes Flair: exotisch, tropisch, klassisch und doch westlich. Auch ihre Küche ist ganz besonders. Vielleicht ist es eines der Gründe der Langlebigkeit: im schnitt wird eine Frau in Okinawa 86.88 Jahre alt, und ist somit die Nr. 1 Japans.
… Also, zurrück zu unserer exotischen Frucht:
Eine “Grüne Gardiene” vor dem Fenster mit einer Go-ya Pflanze wachsen zu lassen ist seit paar Jahren hier recht üblich. Es verringert die Hitze im Zimmer, sieht nett aus, schmeckt gut und ist noch dazu sehr nahrhaft (mehr Vitamin C in einer Go-ya als in einer Zitrone).
Obere Fotos meiner ersten Goya-Pflanze, die ich als Saat im April anpflanzte; sie wuchs und wuchs den ganzen Sommer hoch auf das Dach über das erste Stockwerk, bis sie im Oktober ihre letzte Frucht trug und ich diesen Blog nun schreibe.
Wenn man einen Japaner fragt, wie man Goya zubereitet, lautet wahrscheinlich zu 90% die Antwort Goya Champuru.Es ist ein Gericht aus Okinawa, wo auch die Pflanze ursprünglich herkommt, und wird mit Goya, Schweinefleisch, Ei und Tofu zubereitet.
Für einen Goya-Tee:
Frucht dünn schneiden und mit den Kernen 1-2 Tage trocknen lassen, und in der Pfanne (ohne Öl) goldbraun rösten. mit kochendem Wasser aufgießen.
Verwendung: Goya kann als Gemüse gebraten, auch in Suppen gekocht werden.
Zubereitung: die Frucht halbieren, Mit einem Löffel die Watte mit dem Kern entfernen, und in Scheiben schneiden. Die Scheiben in eine Schüssel geben, eine Messerspitze Salz einmassieren und 15-30min ruhen lassen, um damnach den bitteren Geschmack zu kontrollieren: vor dem Kochen die Scheiben mit beiden Händen auspressen. Je mehr Wasser man ausdrückt, desto milder, je weniger, desto bitter.
Auch die Musik von Okinawa ist sehr individuell.
room301 Bitte mit Mayo